Unfreundlichkeit wird belohnt, na super
Hallo liebe Leser! Heute muss ich unbedingt einen Blogbeitrag verfassen, da ich echt angefressen und frustriert bin. Und bevor noch jemand der es nicht verdient hat, meine schlechte Laune abbekommt, muss ich diese hiermit wegschreiben.
Ich war heute knapp 10 Stunden Netto auf Arbeit. Wirklich für meine Aufgaben konnte ich allerdings nur 3,5 Stunden etwas machen. Den Rest des Tages war ich damit beschäftigt nach dem Pfadfinderprinzip den Scherbenhaufen wegzumachen. Das Highlight war ein Kollege, der gestern Abend noch gaaanz dringend was einchecken musste, aber nicht genau wusste wie es ging. Anstatt jemanden zu fragen oder auf den nächsten Morgen zu warten, wurde mit "Hand im Ärmel" nur die Hälfte und teilweise falsche Dinge gemacht. Sehr schön, das Beseitigen hat mich 2 Stunden gekostet. Darauf angesprochen wurde nur erwidert, ja das musste noch fertig werden. Auf meine Frage hin, ob denn da jetzt die Welt untergangen ist, weil es ja nicht geklappt hat, war Schweigen im Walde...
Ganz ehrlich, ich bin es Leid morgens den Dreck anderer wegzuräumen, nur weil ich früh am Morgen anfange. Ich check doch auch nicht kurz vor Feierabend irgendwas ein, mach allen das System kaputt und geh nach Hause. Wenn man nicht mindestens noch ne halbe Stunde Zeit hat, um die Fehler zu beseitigen oder alles zurück zu rollen, dann soll man es gefälligst lassen und den nächsten Tag machen. Leider war das nicht das erste Mal, gerade auch von diesem Kollegen.
Weiterhin gibt es seit Neuestem die Anweisung, Fragende nicht mehr an die richtigen Leute weiterzuleiten, sondern selbst die Fragen aufnehmen und klären und die Ergebnisse zurück kommunizieren. Tja, natürlich kann das nicht funktionieren. Warum? Es ist derjenige am Arsch, der nicht das Arschloch ist. Es werden logischerweise nur die Leute gefragt, die man kennt, die versuchen zu helfen und die auch bei der fünften komischen Frage noch nett antworten. Und natürlich werden diese dann immer wieder gefragt, weil hat ja gut geklappt. So vergeht Stund um Stund und ständig wird man aus seinem Kontext gerissen. Wie sangen noch die Prinzen? Du musst ein Schwein sein! Zur Verteidigung muss ich sagen, dass es doch manchmal vorgekommen ist, dass manche echt Pech hatten und an mehreren Stationen weitergereicht wurden, nur um dann irgendwann wieder beim Ersten zu landen. Trotzdem, das System wird so nicht funktionieren und mehr Frust als Freude bringen. Das Schlimmste daran ist, dass natürlich die Menschen mit der abweisenden Haltung viel ruhiger Arbeiten können und auch mehr schaffen. Unfreundlichkeit siegt, na super. Ist das wirklich der Sinn der Sache? Ich glaube nicht.
Die Heimfahrt konnte mir dieses Mal auch kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Im Gegenteil, die Straßenbahn füllte sich und es stieg jemand zu, der sich mir gegenüber setzte. Ich schaute auf mein Smartphone, las ein paar News, als es anfing mit Rascheln. Packte doch mein Gegenüber einen frisch gekauften Döner mit Knoblauchsoße aus und begann diesen zu verspeisen verschlingen. Die Soße tropfte auf die Unterlage, Gurke und Tomate fielen auf seinen Schoß. Doch unbeirrt aß er weiter. Mittlerweile gab es ungläubiges Kopfschütteln im ersten Abteil. Nach gut 10 Minuten Fahrt durfte ich endlich umsteigen. Da war aber nicht mehr viel da vom Döner.
Achtung Buzzword: Sozialkompetenz! Meine Güte, ist es so schwer mal nachzudenken? Wenn man sein Essen sowieso inhaliert, dann kann man doch auch vor Ort das tun und muss sich nicht auf einen Sitz quetschen und die Bahn verschmutzen. Und obendrein die Menschen um einen herum mit diesem penetranten Geruch belästigen. Oder man nimmt ihn mit nach Hause und isst ihn dort. Ist es wirklich so schwierig? Ich war heute leider nicht in der Stimmung dazu etwas zu sagen, ohne das es mega pampig geworden wäre, siehe oben.
Ich hoffe die nächsten Tage werden besser...